Heute durften wir Vario-Tram fahren!
Ich wäre gerne mit der Frau mit den schlechten Zähnen zusammen
gefahren. Wir wären nebeneinander in der Bahn gesessen, hätten "Ahhh"
und "Ohhh" gerufen, hätten dem leisen Surren des Motors gelauscht und
den weichen, blauen Bezug der Sitze befühlt. Die riesigen
Panoramafenster des Wagons hätten uns am meisten begeistert. Man hat fast einen kompletten Rundumblick!
Hier drängt sich mir persönlich wieder ein Vergleich auf ... aber soll
ich ihn verraten ...? Sonst entsteht womöglich irgendwann der Verdacht,
ich würde alles gerne mit alten Autos vergleichen. Sogar Menschen! Vor
allem die männlichen!
Patati patata! Der Vergleich, der sich mir,
während der Fahrt in der Vario-Tram mit ihren Panoramafenstern,
aufdrängte war folgender: "Hier fühlt man sich fast so wie auf der
Rückbank einer Lancia Fulvia Limousine!" Man sitzt weich, es riecht, es
knarzt - und man hat einen grandiosen Rundumblick durch riesengroße
Fenster. Nur, dass das weiche Sitzen, das Riechen und Knarren in einem
Lancia Fulvia weit mehr Charakter hat, als in der neuen Vario-Tram, die
zudem weniger aussieht wie eine Nahverkehrsraupe, sondern eher wie ein
Nahverkehrslindwurm!
Von meinen durchaus interessanten Vergleichen
hätte die Frau mit den schlechten Zähnen nichts mitbekommen. Ich hätte
sie nicht ausgesprochen.
Trotzdem schade, dass wir dieses Erlebnis
nicht gemeinsam haben teilen können. Sie hätte sich gefreut, endlich mal
Vario-Tram fahren zu dürfen. Und ich hätte mich gerne mit ihr gefreut.